Redispatch / Netzstabilität

Redispatch für mehr NetzstabilitätRedispatch bezeichnet eine Maßnahme im Stromnetzmanagement, mit der Netzbetreiber die Stabilität der Stromversorgung sichern. Wenn an einer Stelle im Netz zu viel Strom erzeugt und an anderer zu wenig verbraucht wird, kann es zu Überlastungen kommen. Um das zu verhindern, greifen Netzbetreiber ein und verschieben („dispatchen“) die Einspeisung oder den Verbrauch gezielt – daher der Begriff „Redispatch“.

Warum ist Redispatch notwendig?

Da immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien stammt, ist die Erzeugung nicht immer dort vorhanden, wo der Strom gebraucht wird. Besonders Windkraftanlagen im Norden Deutschlands speisen häufig mehr Strom ein, als die Leitungen in Richtung Süden transportieren können. Um eine Überlastung zu vermeiden, werden Kraftwerke im Süden hochgefahren und im Norden zeitweise heruntergeregelt. Die entstehenden Kosten werden anschließend über die Netzentgelte auf alle Verbraucher umgelegt.

Redispatch 2.0 – der moderne Ansatz

Seit Oktober 2021 gilt in Deutschland der sogenannte Redispatch 2.0. Er bezieht nicht mehr nur große Kraftwerke, sondern auch kleinere Anlagen wie Windräder, Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke ab 100 kW ein. Ziel ist es, Netzengpässe frühzeitig zu erkennen und flexibler zu reagieren. Daten über Erzeugung und Verbrauch werden digital ausgetauscht, sodass Netzbetreiber schneller eingreifen können.

Bedeutung für Verbraucher

Für Endkunden ändert sich durch Redispatch in der Regel nichts spürbar – das Licht bleibt an, auch wenn Netzbetreiber im Hintergrund eingreifen. Langfristig trägt das Verfahren jedoch entscheidend zur Versorgungssicherheit und zur Integration erneuerbarer Energien bei. Ohne Redispatch wäre der Betrieb des Stromnetzes mit schwankender Wind- und Solarenergie kaum möglich.