Netzentgelt

Netzentgelt in DeutschlandNetzentgelte sind die Gebühren, die Stromkunden für die Nutzung der Stromnetze zahlen. Sie machen einen wesentlichen Teil des Strompreises aus und werden von den jeweiligen Netzbetreibern erhoben. Diese Unternehmen stellen sicher, dass der Strom vom Kraftwerk bis in jeden Haushalt gelangt. Der Preis für den Netzbetrieb wird von der Bundesnetzagentur reguliert, um faire und transparente Bedingungen für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten.

Die Höhe der Netzentgelte hängt von mehreren Faktoren ab – etwa der Spannungsebene, dem Standort des Verbrauchers und dem jeweiligen Verbrauchsverhalten. Kunden, die Strom in Hoch- oder Mittelspannungsebenen beziehen (z. B. Industriebetriebe), zahlen in der Regel niedrigere Entgelte pro Kilowattstunde als Haushalte in der Niederspannungsebene. Auch zeitabhängige Tarife sind möglich, bei denen Lastspitzen oder hohe Netzbelastungen vermieden werden sollen.

In Deutschland werden die Netzentgelte seit 2023 teilweise bundesweit vereinheitlicht. Das Ziel: Ungleichgewichte zwischen Regionen mit viel erneuerbarer Energie und Regionen mit dichter Verbrauchslast zu verringern. Besonders in Norddeutschland, wo viele Windparks stehen, waren die Entgelte bisher höher, weil die Netze dort stärker ausgebaut werden mussten.

Die Netzentgelte werden in der Stromrechnung separat ausgewiesen und fließen über den Stromanbieter an den Netzbetreiber. Sie können bis zu 25 % des gesamten Strompreises ausmachen. Ein bewusster Stromverbrauch und die Wahl eines günstigen Tarifs können also helfen, diesen Anteil indirekt zu senken.

Langfristig sollen intelligente Stromzähler („Smart Meter“) und flexible Tarife dazu beitragen, das Stromnetz effizienter zu nutzen – wodurch auch die Netzentgelte stabilisiert werden können.